Erlanger Poetenfest

Marieluise Fleißer - „Diese Frau ist ein Besitz“

Anlässlich des 40. Todestages der Dichterin Marieluise Fleißer veranstaltet das Erlanger Poetenfest unter diesem Titel, ein Zitat von Alfred Kerr, einen Schwerpunkt zu Marieluise Fleißer. In diesem Zusammenhang wird auch unsere Neuerscheinung "Im Wirtshaus ist heut Maskenball ..." der Öffentlichkeit präsentiert.  

 

Buchpremiere „Im Wirtshaus ist heut Maskenball...“

Damit war nicht zu rechnen! 40 Jahre nach dem Tod der großen Dichterin erscheint erstmals ein collagiertes Bilderbuch, das sie, privat und mitten im 2. Weltkrieg, um 1942, für ihre beiden kleinen Neffen Klaus-Dieter und Gerdi angefertigt hatte. Klaus Gültig, einer dieser beiden Neffen und ihr Nachlassverwalter, hatte es 1996 in einem Stapel ungesichteter Papiere gefunden. Karl Manfred Fischer, Freund der Fleißer aus Ingolstädter Zeiten und Herausgeber des Bilderbuchs, hatte nicht locker gelassen, bis Klaus Gültig für eine Veröffentlichung gewonnen werden konnte und in Bernhard Echte ein Fleißer-Verehrer gefunden war, der wissend um die Besonderheit, das Album samt Begleitheft als Faksimile-Edition verlegt.

Als Premiere zum Poetenfest wird das Bilderbuch von Bernhard Echte und den Autoren Klaus Gültig und Annette Hülsenbeck am Sonntag, den 31. August um 14 Uhr in der Orangerie im Schlossgarten vorgestellt. 

 

Podiumsgespräch Marieluise Fleißer - „Sprache, die wie Hammerschlag ist“ - Lebendige Zeichen aus einem schweren Leben

Ihre Schriftstellerkollegen von Bert Brecht über Walter Benjamin bis zu Lion Feuchtwanger hatten ihre außerordentliche dichterische Qualität schon früh, das heißt in den Zwanziger Jahren, erkannt. Heute ist ihre Bedeutung für die Literatur unbestritten: Nicht zuletzt Elfriede Jelinek hält sie für die bedeutendste deutschsprachige Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts. Günther Rühle, der Herausgeber ihrer Gesammelten Werke, sprach einmal von der „Sprache, die wie Hammerschlag ist“. Erst im letzten Jahr wurde die kontrovers diskutierte Neu-Inszenierung ihres „Fegefeuer in Ingolstadt“ der Münchner Kammerspiele nicht nur zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen, sondern bekam dort auch den 3sat-Preis. Marieluise Fleißer, die Dichterin aus der Provinz, die dem Namen der Stadt Ingolstadt Weltruf erschrieb, starb vor 40 Jahren, 1974. Über die Dichterin sprechen der ehemalige Verleger des Verlags der Autoren Karlheinz Braun, der mit Fleißer noch gearbeitet hat, der Verleger und Fleißer-Kenner Bernhard Echte, die Dramatikerin und Fleißer-Preisträgerin Kerstin Specht und die Schriftstellerin und Fleißer-Preisträgerin Dea Loher (angefragt). Die Moderation hat die BR-Literatur-Redakteurin Cornelia Zetzsche. Das Podiumsgespräch findet am Samstag, den 30. August um 17.30 Uhr in der Orangerie im Schlossgarten statt.  

 

Ausserdem sind eine Ausstellungsdokumentation unter dem Titel "Ich ahnte den Sprengstoff nicht" sowie eine Filmreihe "Das bemerkenswerte Leben der Marieluise Fleißer" mit Dokumentar- und Spielfilmen geplant.

Weitere Informationen zum Erlanger Poetenfest finden Sie hier

 

Datum und Ort
Donnerstag, 28. August 2014 - 00:00 bis Sonntag, 31. August 2014 - 00:00

Eintritt