Die erste Welt

Die erste Welt

Roman

116 Seiten


Fadenheftung, farbig bedrucktes Leinen

ISBN 978-3-907142-89-0

CHF 24.80
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Vornehmlich die dunklen Seiten der Kindheit und Jugend hat der Schweizer Schriftsteller Jürg Amann bisher beschrieben. Nun wendet er sich dem anderen, schwierigeren Teil zu: der Beschreibung des Hellen, des Lichts. Dessen es schließlich auch bedarf: um die Schatten zu werfen. In das hinein, was er «Die erste Welt» nennt. Die Welt, die man vorfindet, wenn man zur Welt kommt. Jeder hat seine, jede hat ihre.

Um der Gefahr der Idyllik, des Kitsches dabei von vornherein entgegenzutreten, setzt er sich strenge formale Regeln: Jedem Motiv aus dem großen Motivfeld der Adoleszenz widmet er jeweils nur einen einzigen Satz. In ihn muss alles gefasst sein, was ins Kraftfeld der spezifischen Erinnerung gerät. Erst wenn sich die Erinnerung erschöpft, wenn das Motiv als Gravitationszentrum seine Anziehungskraft verliert, kommt auch der Satz zum Ende. Und erst in der Pause, auf dem Rastplatz der Leerzeile, die das eine Motiv vom nächsten trennt, wird wieder Kraft geschöpft für den neuen Absprung, für den nächsten Satz. So immer weiter, in einer Art – paradox ausgedrückt – kontrollierter écriture automatique, bis ans Ende der Erinnerungskette, bis zum letzten Punkt, mehr den Gesetzen der Musik gehorchend als den Gesetzen der Prosa.

Eingefasst ist alles in einen Auftakt, der den Ton angibt, und eine Coda, die ihn zurücknimmt. Das Haus ist die Mitte, vom Haus aus immer weiter hinaus breitet sich in konzentrischen Kreisen die Lichtwelle aus, ins Haus fließt sie am Ende wieder zurück.