Blühender Kunsthandel. Der Kunstsalon Cassirer als Pionier der Moderne

Buchvorstellung/Podiumsgespräch mit Bernhard Echte, (Autor der Dokumentation zum Kunstsalon Cassirer und Verleger von Nimbus. Kunst und Bücher), Walter Feilchenfeldt (Mit-Autor der Dokumentation zum Kunstsalon Cassirer, Präsident des Weltkunsthandelsverbandes a.D.) und Dr. Markus Bertsch (Kurator für den Bereich "Kunst des 19. Jahrhunderts" an der Hamburger Kunsthalle).

Am Berliner Tiergarten, in der Viktoriastraße 35, begann der Aufstieg der Moderne in Deutschland. Im Herbst 1898 wurde hier von den Vettern Paul und Bruno Cassirer der „Kunstsalon Cassirer“ gegründet; ab 1901 führte Paul Cassirer die Galerie alleine weiter.
Schon die erste Ausstellung präsentierte Spitzenwerke von Edgar Degas, gefolgt von hochkarätigen Bildern Monets, Pissarros und Renoirs. Im zweiten Jahr war unter anderem Manets „Déjeuner sur l’herbe“ zu sehen, jener berühmte Fanfarenruf der Moderne. Cézanne und Van Gogh wurden hier zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt, Munch hatte seinen Auftritt ebenso wie Liebermann und die Künstler der Berliner Secession; Beckmann debütierte bei Cassirer, desgleichen Karl Hofer und Oskar Kokoschka. Die herausragenden Vertreter der Moderne wurden in einer Dichte und Qualität präsentiert, wie sie heute selbst in großen Museen nicht mehr geboten werden kann.
Der Historiker Bernhard Echte hat gemeinsam mit dem Kunsthändler Walter Feilchenfeldt, Sohn des Galerieeigentümers nach dem Tod Cassirers im Jahr 1926, die Geschichte des Kunstsalons erforscht. Die auf vier Doppelbände angelegte Publikation im Schweizer Nimbus-Verlag ist ein gleichermaßen verlegerisches wie kunstgeschichtliches Ereignis, liegt damit doch nicht nur ein kulturhistorisches Dokument ersten Ranges vor, sondern – gleichsam en passant – auch eine Geschichte der deutschen Kunstkritik, wie es sie bislang nicht gab.
Im Herbst 2016 erscheint der dritte Doppelband, der die Jahre 1910 bis 1914 umfasst, die als die glanzvollste Zeit der modernen Kunst in Berlin gelten. Aus diesem Anlass kommen die Autoren exklusiv zu uns in die Hamburger Kunsthalle, stellen ihr Werk und die Geschichte der Galerie Cassirer vor (die von 1901 bis 1906 auch eine Filiale in Hamburg hatte) und sprechen darüber mit Markus Bertsch, Leiter der Galerie 19. Jahrhundert der Hamburger Kunsthalle. 

Datum und Ort
Sonntag, 13. November 2016 - 11:00

Hamburger Kunsthalle, Werner-Otto-Saal
Glockengießerwall
20095 Hamburg
Eintritt

8 Euro, Studierende bis 30 Jahre 5 Euro (für Nichtmitglieder zzgl. Eintritt)
Karten an der Hamburger Kunsthalle, keine Anmeldung erforderlich