Die Hessels. Drei Deutsche in Paris.

Spätestens durch Truffauts Film «Jules et Jim» sind sie weltberühmt geworden: Der Berliner Schriftsteller Franz Hessel und seine Frau Helen Hessel, die sich 1913 in Paris kennenlernten und heirateten. Nach dem Krieg kam es zu einer Wiederbegegnung mit dem gemeinsamen französischen Freund Henri-Pierre Roché bei München und Helen verliebte sich leidenschaftlich in ihn. Um ihm näher zu sein, ging  sie in den zwanziger Jahren zurück nach Paris. Ihren kleinen Sohn Stéphane nahm sie mit, so außergewöhnlich das für die Zeit auch gewesen sein mag.
Helen etablierte sich als Autorin in Paris, sie verfasste Modefeuilletons für deutsche Zeitungen und Zeitschriften und berichtete von der französischen Lebensart. Als ihr wegen des jüdischen Ehemanns Franz die Erlaubnis zu Schreiben entzogen werden sollte, ließ sie sich scheiden – und holte Franz kurz vor dem Novemberpogrom 1938 aus Deutschland nach Paris. Sohn Stéphane kämpfte unterdessen, auch mit Hilfe der Mutter, in der französischen Resistance. Er überlebte wie durch ein Wunder die Inhaftierung in Buchenwald und wurde später für die UNO tätig. Im Alter von 90 Jahren erlangte er durch seine Streitschrift «Empört Euch!» Weltruhm. 
 
Manfred Flügge, Biograf von Stéphane Hessel, Bernhard Echte und Julia Knapp vom Verlag NIMBUS stellen die außergewöhnliche Familie und ihre Zeit in der französischen Hauptstadt vor. Es wird gelesen aus der Feuilletonsammlung «Ich schreibe aus Paris. Über die Mode, das Leben und die Liebe» von Helen Hessel, aus Franz Hessels «Pariser Romanze» und der Biografie «Ein glücklicher Rebell» über Stéphane Hessel. Bei einem Glas Wein und Häppchen kann man im Anschluss Fragen zur Familie Hessel stellen.
 
Datum und Ort
Freitag, 13. März 2015 - 19:00

Eintritt