Georges Haldas

Georges Haldas, geboren 1917 in Genf als Sohn eines griechischen Vaters und einer Schweizer Mutter, verbrachte seine Kindheit auf der Ägäis-Insel Kephalonia und lebte ab dem 9. Lebensjahr in Genf. Seinen Wunsch, Profi-Fußballer zu werden, gab er mit 20 Jahren zugunsten eines Literaturstudiums auf. Ein Jahr zuvor war sein Vater gestorben, so dass Haldas mit Privatstunden zum Unterhalt der Familie beitragen musste. Nach dem Lizentiat in Griechisch und Latein, schrieb er Theaterkritiken für das «Journal de Genève» und war für den Verlag Rencontre tätig, wo er auch Übersetzungen von Catull, Anakreon und anderen antiken Autoren publizierte. Sein literarisches Debut gab er 1942 mit dem Gedichtband «Cantique de l’Aube», dem zahlreiche weitere folgten. Breitere Bekanntheit erlangte er mit seinen «Chroniken», als deren zweite 1966 «Boulevard des Philosophes» erschien. Den Großteil seines literarischen Werks, das mehr als 50 Prosa und Essaybände sowie Drehbücher für Claude Goretta umfasst, schrieb Haldas in Genfer Cafés, vor allem im Bistrot «Chez Saïd» am Boulevard Carl Vogt. Für sein Schaffen wurde er u.a. mit dem Schweiz. Schillerpreis (1972), dem Prix C. F. Ramuz (1985) und dem Prix Edouard Rod (2004) ausgezeichnet. Georges Haldas starb 2010 in Lausanne.

Boulevard des Philosophes
Rezensionen
Literatur&Kunst
Ingrid Isermann, 3. Januar 2022
Bieler Tagblatt
Charles Linsmayer, 24. Dezember 2021
NZZ am Sonntag
Manfred Papst, 21. November 2021