Herbst 2025

Liebe Freundinnen und Freunde des Verlags, liebe Leserinnen und Leser
 
Wenn das Robert Walser wüsste! Als der Schriftsteller 1903 in der «Villa zum Abendstern» weilte, tüftelte der Maschinentechniker Dubler, Walsers Arbeitgeber, an einer Tiefenbohrmaschine – und jetzt, rund 120 Jahre später, steht eine solche an ebendiesem Ort. Gebaut wird eine Erdsondenwärmepumpe – NIMBUS verabschiedet sich definitiv vom Erdöl.
Übrigens: Diese Massnahme ist nicht nur positiv fürs Klima, sondern auch für unseren Verlagskeller – und für Fans von Barbara Klemm …
Wir wünschen viel Freude mit unserem Herbst-Newsletter!

Tommaso Landolfi: Herbsterzählung

«Man könnte fast sagen, Landolfi habe Poe mal zeigen wollen, was eine Harke ist.» Andreas Isenschmid, Nachwort «Herbsterzählung»

Bei unserer diesjährigen Herbstnovität handelt es sich um eine Wiederentdeckung, die es in sich hat. Tommaso Landolfi (1908–1979) ist mit seiner 1947 erstmals erschienenen «Herbsterzählung» ein Meisterwerk gelungen, das rätselhaft ist wie ein Albtraum und packend wie ein Thriller. In unserer bibliophilen Reihe «Unbegrenzt haltbar» bringen wir diesen, wie wir finden, zu unrecht vergessenen Klassiker der italienischen Nachkriegsliteratur, versehen mit einem Nachwort des Literaturkritikers Andreas Isenschmid, wieder neu heraus.
Spätherbst im zweiten Weltkrieg; ein junger Mann versucht im italienischen Apennin vor den deutschen Truppen zu fliehen, die ihm dicht auf den Fersen sind. Es ist kalt und regnerisch, und die Dämmerung bricht herein. Unverhofft stösst der Gehetzte auf eine Waldlichtung, in deren Mitte ein stattliches Haus steht. Die Fenster sind verrammelt und alles wirkt verlassen. Doch es steigt Rauch aus einem der Kamine. Mit Gewalt verschafft sich der Fliehende Zugang und trifft auf einen alten Mann mit zwei furchteinflössenden Wachhunden. Widerwillig wird er aufgenommen – und bleibt. Schnell wird ihm klar, dass das Haus ein Geheimnis birgt; in der Nacht hört er Geräusche im Nebenzimmer, und als er heimlich Erkundungen aufnimmt, verdichten sich die Anzeichen auf weitere Bewohner. Zugleich erweist sich das düstere Gebäude mehr und mehr als ein Labyrinth …

Tommaso Landolfi: Herbsterzählung
Mit einem Nachwort von Andreas Isenschmid
Band 12 der Reihe «Unbegrenzt haltbar»
Halbleinen, 160 Seiten, 21,5 x 14 cm
ISBN 978-3-03850-106-0, EUR/CHF 24.80
ERSCHEINT ENDE NOVEMBER


Walter Benjamins Adressbuch in 2. Auflage

«Schon jetzt eine der Sachbuch-Sensationen des Jahres.» Magnus Klaue, Welt am Sonntag

Über 10 Jahre lang hat der Literaturwissenschaftler Georg Wiesing-Brandes für den Band «Walter Benjamin. Das Pariser Adressbuch» recherchiert. Wir freuen uns sehr, dass diese grosse Leistung nun gewürdigt wurde, und gratulieren dem Autor herzlich zur Auszeichnung der Fundación «Angelus Novus» (Barcelona) in der Sparte «Forschung zu Leben und Werk von Walter Benjamin».
Dass die Publikation auch beim Publikum auf reges Interesse stösst, zeigt die Tatsache, dass wir soeben eine 2. Auflage herausgebracht haben. Glücklich sind wir vor allen auch darüber, dass Georg Wiesing-Brandes in dieser neuen Auflage das Kapitel zum Nachlass um weitere wichtige Funde erweitern und mehrere Personen-Einträge ergänzen konnte. Wenn Sie das Buch noch nicht kennen: Die Publikation ist eine spannende Fundgrube für alle, die sich mit Walter Benjamins Biographie oder der Zeit des Exils beschäftigen wollen. Eindrücklich gelingt es dem Autor aufzuzeigen, dass Benjamin in dieser Zeit keineswegs vereinsamt und isoliert gewesen ist, wie es bisherige Biographien darstellen. Das Spektrum der Personen umfasst nicht nur Emigranten-Kollegen wie Adorno, Brecht, Bloch, Kracauer oder Koestler, sondern auch zahlreiche französische Autoren. Daneben finden sich die starken Frauen jener Zeit: Hannah Arendt, Gisèle Freund, Bryher, Germaine Krull, Adrienne Monnier, Anna Seghers und viele andere bisher kaum wahrgenommene. Überraschend ist auch die grosse Zahl politischer Aktivisten, sei es aus dem Umfeld von linken Parteien, sei es von Willi Münzenberg oder der Spanienkämpfer.

Georg Wiesing-Brandes: Walter Benjamin. Das Pariser Adressbuch
Eine Biographie des Exils im Spiegel
2., aktualisierte und erweiterte Auflage
Leinen mit Schutzumschlag, 13,8 x 22,8 cm
800 Seiten, 101 Abb.
ISBN 978-3-03850-085-8, EUR/CHF 48.00


Jean Paul-Jubiläum

Am 14. November jährt sich Jean Pauls Todestag zum 200. Mal – und noch immer fesselt er mit seinem sprachlichen Witz und Phantasiereichtum, seiner vorurteilslosen Menschenkenntnis und philosophischen Tiefe. Auch sein Leben hätte erstaunlicher nicht verlaufen können: Aus armen Verhältnissen im entlegenen Fichtelgebirge stammend, führte sein Weg hinauf bis an den Weimarer Musenhof. Mit dem Roman «Hesperus» erzielte er 1895 einen Grosserfolg und konnte seine unerwartete Popularität – sehr zum Neidwesen von Goethe und Schiller – auch in der Folge bewahren. Als erster deutscher Autor war er – unabhängig von feudalen Apanagen – in der Lage, von seinem Schreiben zu leben, und er tat dies, ohne irgendwelche Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen – im Gegenteil: Bis heute gibt es keinen Autor, der weniger leichtgängig geschrieben hätte und der gleichzeitig so faszinierend geblieben ist wie er. Dies liegt nicht zuletzt an der Epoche, deren Zeuge er wurde: Aufklärung, Französische Revolution, Klassik, Romantik, Restauration – die bewegendsten Jahrzehnte europäischer Geistesgeschichte fallen in seine Lebenszeit.
Dies alles spiegelt die Jean Paul-Bildbiographie, die wir 2013 zum 250. Geburtstag dieses unklassischen Klassikers herausgeben durften und die bis heute als die anschaulichste und facettenreichste Darstellung seines Lebens und Werks gilt. Es ist nie zu spät, ein Jean Paul-Fan zu werden. Wer es noch nicht ist, kann es mit diesem Buch nachholen.


Petra Kabus, Bernhard Echte (Hrsg.): Das Wort und die Freiheit
Jean Paul-Bildbiographie
Broschur, 28 x 21 cm
464 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3-907142-83-7, EUR/CHF 48.00


Barbara Klemm: Strassen Bilder

Sie möchten wissen, inwiefern sich eine Erdsondenwärmepumpe positiv auf den Verlagskeller auswirken kann? Ganz einfach: Das neue Heizsystem braucht Platz, der aber aufgrund des internen Bücherlagers nicht vorhanden war. In der Folge mussten wir (endlich) wieder einmal aufräumen – und siehe da: Es kamen wunderbare Fundstücke zutage, wie zum Beispiel 15 Exemplare des vielfach gesuchten, aber bereits restlos vergriffen geglaubten Bildbandes «Strassen Bilder» von Barbara Klemm. Nützen Sie also die Chance und melden Sie sich so schnell wie möglich bei uns, wenn Sie noch ein allerletztes Exemplar ergattern möchten!

Barbara Klemm: Strassen Bilder
Mit Texten von Barbara Catoir und Hans Magnus Enzensberger
2. Auflage 2009
Leinen mit Schutzumschlag, 25 x 31 cm
256 Seiten, 200 Fotos im Duoton
ISBN 978-3-907142-48-6, EUR/CHF 58.00


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Ihr NIMBUS-Team