Ernst Würtenberger. Ein deutscher Maler in der Schweiz

Ernst Würtenberger. Ein deutscher Maler in der Schweiz

238 Seiten
200 Illustrationen

ISBN 978-3-03850-040-7

Mit Textbeiträgen von Andreas Burmester, Ute Hübner, Ursula Merkel, Inga Pohlmann, Simone Sander, Barbara Stark und Silvia Volkart

28 x 21 cm, 196 Seiten
mit 200 farbige Abbildungen, Fadenheftung, Pappband

 

CHF 14.80
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Er war ein brillanter Porträtist und erfolgreicher Maler, ein meisterhafter Holzschneider, ein ebenso einfühlsamer wie didaktisch begabter Lehrer, ein analytisch denkender Kopf und scharfzüngiger Rhetoriker, ein gesellschaftlich vielfältig engagierter Netzwerker, ein treuer Freund sowie ein fürsorglicher Vater und Ehemann. Er galt als humorvoll, literarisch interessiert und als jederzeit interessanter Gesprächspartner in intellektuellen Belangen. Ernst Würtenberger, 1868 im südbadischen Steißlingen geboren, war von Geburt Deutscher, wuchs jedoch seit seinem achten Lebensjahr im schweizerischen Emmishofen, heute Kreuzlingen, auf und verbrachte zwischen 1902 und 1921 seine künstlerisch wichtigsten Schaffensjahre in Zürich. Hier machte er nicht nur Karriere als Porträtist, sondern auch in der örtlichen Kunstszene: Viele Jahre gehörte er der Sammlungs- und Ausstellungskommission der Zürcher Kunstgesellschaft an, hatte maßgeblichen Anteil an der Durchsetzung Ferdinand Hodlers in der Limmatstadt, beriet namhafte Sammler und unterrichtete sieben Jahre an der Zürcher Kunstgewerbeschule.  Ernst Würtenberger war sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland ein bekannter und anerkannter Künstler. In über 400 gemalten Bildnissen und Genrebildern spürte er menschlicher Individualität nach. Seine frühen Portraits, vor dunklen Hintergründen weisen auf Ein flüsse Arnold Böcklins und Hans Thomas, eben so die selteneren  Landschaften. In Zürich fand er unter dem Eindruck von Ferdinand Hodler und Félix Vallotton zu einer eigenen Formensprache: In klarer körperlicher Zeichnung und fein charakterisiertem Gesichtsausdruck heben sich die Personen vor neutral hellem Hintergrund ab. Die Farbe wird in zurückhaltender Pinselschrift aufgetragen. Wirkungsvoll gesetzte Komplementärkontraste modellieren die Gesichter. Diese sachliche, ganz auf die Individualität des Modells konzentrierte Porträtkunst hat das öffentliche Bild der von ihm Dargestellten bis heute vielfach geprägt. Der Band erscheint zu den Ausstellungen in der Städtischen Wessenberg-Galerie Konstanz und im Hesse Museum Gaienhofen. Er stellt die erste Monographie zum Schaffen des Künstlers dar.

Ernst Würtenberger, (1868-1934) war ein deutscher Maler, Zeichner, Graphiker, Illustrator, Kunsttheoretiker und Kunstvermittler. Nach dem Studium an der Münchner Kunstakademie hielt er sich 1894/1895 bei Arnold Böcklin in Florenz auf. 1896 bis 1898 war er an der Karlsruher Kunstakademie Meisterschüler von Ferdinand Keller. Nach seiner Heirat kehrte er zunächst an den Bodensee zurück und übersiedelte 1902 nach Zürich, wo er zu einem gefragten Porträtmaler wurde. Er war Vorstandsmitglied der Zürcher Kunstgesellschaft und lehrte an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1921 wurde Professor für Holzschnitt, Illustration und Komposition an der Akademie in Karlsruhe,  wo er bis zu seinem Tod im Jahr1934 wirkte.