Newsletter 15/2016 - Neuerscheinungen

Friedensbild des Jahres 2016
 

Im September 2016 erhielt die Fotografin Helena Schätzle den Alfred Fried-Award. Ihr Portrait des Holocaust-Überlebenden Elias Feinzilberg und seiner Enkelin Dana wurde damit als Friedensbild des Jahres 2016 ausgezeichnet. 
Das Foto entstammt Helena Schätzles neuem Bildband «Leben nach dem Überleben – Devoted to life –  תודרשיה  יר  חא  םייח», der israelische Überlebende des Holocaust und ihre Familien vorstellt. Auf sensible Weise habe Schätzle «späte Momente von Trost, Zärtlichkeit und Intimität im Leben jener eingefangen, die von einer schrecklichen Geschichte verfolgt worden sind, späte Momente des Glücks in einem traumatisierten Leben nach dem Überleben», hieß es in der Begründung der internationalen Jury. An der Preisverleihung sprach auch Abdessattar Ben Moussa, der Träger des Friedensnobelpreises 2015.

Friedensbild 2016 - Elias Feinzilberg und seine Enkelin Dana. Fotografiert von Helena Schätzle 

Novität Helena Schätzle
Leben nach dem Überleben - Devoted to life

«Leben nach dem Überleben. Devoted to life» ist soeben bei NIMBUS erschienen. Während mehreren Monaten hat Helena Schätzle mit ihrer Kamera Holocaust-Überlebende und deren Familien im Alltag begleitet. Die Bilder nehmen den Betrachter mit in Wohnungen, auf Spaziergänge und in bunte, lebendige Familien. Sie vermitteln intime Einblicke in eine wiedergewonnene Gegenwartsfreude, zeigen aber auch Momente tiefer Einsamkeit – Fotos, wie man sie von Überlebenden der Shoah in dieser Form noch nicht gesehen hat. Jede der porträtierten Personen wird mit einer Kurzbiographie vorgestellt; in die Bildsequenzen sind kurze Erinnerungen und Zitate der Überlebenden und ihrer Kinder eingefügt. Der Band wird eingeleitet durch ein Vorwort des deutschen Aussenministers Frank Walter Steinmeier. Alle Texte sind auf Deutsch, Englisch und Hebräisch wiedergegeben. Das in Halbleinen gebundene und auf zwei Papiersorten gedruckte Buch umfasst 400 Seiten mit rund 200 Abbildungen und wurde herausgegeben von Amcha Deutschland. Mehr Informationen zu Amcha hier

Helena Schätzle: Leben nach dem Überleben. Texte auf deutsch, englisch und hebräisch. Halbleinen, Fadenbindung, 2 Papiersorten. ISBN 978-3-03850-019-3. CHF 52.00, EUR 48.00

Novität Ker-Xavier Roussel
Gemälde und Zeichnungen 1905-1944
 

Am 18. November 2016 ist die Ausstellung «Ker-Xavier Roussel: L‘aprés-midi d‘un faune» im Kunstmuseum Winterthur eröffnet worden. Bei NIMBUS erscheint der gleichnamige Katalog zur Ausstellung.
Das von Dieter Schwarz und Mathias Chivot herausgegebene Buch umfasst 288 Seiten und stellt seit mehreren Jahrzehnten die erste monographische Publikation zu Ker-Xavier Roussel dar. Neben den Essays der Herausgeber enthält der Band erstmals eine verlässliche und detaillierte biographische Übersicht zu Roussels Lebensstationen, die bislang weithin unbekannt waren. Die Texte sind auf deutsch und französisch wiedergegeben.
Der Mallarmé entlehnte Titel der Ausstellung und des begleitenden Katalogs «L‘Après-midi d’un Faune» spielt auf die Atmosphäre in Roussels Werken an, die tagtraumartige Stimmung seiner Landschaften, in denen Faune und Nymphen ihr Wesen treiben.  
«Nun ist die Gelegenheit da, sich mit einem Künstler vertraut zu machen, der für manche eine eigentliche Entdeckung sein dürfte.» Angelika Maass am 19. November 2016 in der Zürichsee-Zeitung.

Ker-Xavier Roussel: L’aprés-midi d’un faune. Bilder und Zeichnungen 1905-1944. ISBN 978-3-03850-024-7. Broschur, Fadenbindung. CHF 32.00 / EUR 29.80 

Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur

Im März 1916 beauftragten die Winterthurer Brüder Hans und Werner Reinhart den französischen Maler Ker-Xavier Roussel (1867–1944) mit Wandbildern für das Treppenhaus im neuen Kunstmuseum. Damit begann die langwierige Entstehungsgeschichte dieser großformatigen Gemälde, die bis heute den Treppenaufgang des Museums schmücken. Zwar lieferte der Künstler sogleich Entwürfe, die auch gutgeheißen wurden, doch dann folgten weitere Fassungen und immer neue Überarbeitungen der Bilder. Nach einer länger dauernden Pause konnte Roussel die Arbeit erst 1926 vollenden.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs «100 Jahre Kunstmuseum Winterthur» ehrt eine Ausstellung den Schöpfer dieser dekorativen Malereien. Präsentiert werden einerseits eine Reihe von Skizzen und Ölstudien zu den Winterthurer Bildern, andererseits Zeichnungen und Pastelle, die Roussels lebenslange Faszination durch arkadische Themen veranschaulichen. Im Unterschied zu seinen Kollegen Bonnard und Vuillard wandte sich der französische Nabis-Künstler nicht Motiven aus seiner näheren Umgebung zu, sondern ließ die klassische Welt der französischen Malerei wieder aufleben. Weil das Pariser Musée d‘Orsay seine seit langem vorbereitete, für 2016 geplante Roussel-Retrospektive verschoben hat, ist die Winterthurer Schau die erste Ausstellung zum Werk des Künstlers seit längerer Zeit.
Die Ausstellung ist vom 19. November 2016 bis 2. April 2017 im Kunstmuseum Winterthur, Museumstrasse 52, 8400 Winterthur zu sehen. Informationen zu Öffnungszeiten und Führungen hier.

Die Wandbilder von Ker-Xavier Roussel im Treppenaufgang des Kunstmuseums Winterthur.