Erinnerungen an Robert Musil

Erinnerungen an Robert Musil

512 Seiten
240 Illustrationen

25.8 x 14.5 cm, Broschur fadengebunden
mit zahlreichen Abbildungen
En Face. Band 2 - Texte von Augenzeugen, Hrsg. von Janika Gelinek
 

ISBN 978-3-907142-53-0

CHF 39.80
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Musil mit Hut 1931
Erinnerungen an Robert Musil. Innenansicht
Erinnerungen an Robert Musil. Innenansicht
Erinnerungen an Robert Musil. Innenansicht
Erinnerungen an Robert Musil. Innenansicht
Musil im Jahr 1909

Der Debutant, den eine einzige Rezension auf den Olymp der deutschen Literatur beförderte. Der Vergessene, zu dessen Beerdigung nur acht Personen erschienen. Der Eifersüchtige, der bei der Erwähnung Thomas Manns zu zittern begann. Der Ingenieur, der untergründigste Seelenregungen in Worte zu fassen versuchte. Der k.u.k Offizier, der das berühmteste Romanfragment des 20. Jahrhunderts hinterließ. Ein Mann mit sehr vielen Eigenschaften. Doch was weiß man tatsächlich über den Menschen Robert Musil?

Der zweite Band von en face – Texte von Augenzeugen, läßt Menschen zu Wort kommen, die mit Musil persönlich zu tun hatten. Versammelt werden Berichte und Erinnerungen von Kollegen, Freunden und Verwandten: vom plötzlichen Erfolg des «Törleß» bis zur Passionsgeschichte des «Manns ohne Eigenschaften», an dem Musil bis zu seinem Tod im Genfer Exil wie besessen arbeitete.

Der Stiefschwiegersohn Otto Rosenthal erzählt vom Wettschwimmen während eines Urlaubs in Koserow. Die Förderin Stella Ehrenfeld erinnert sich an den «Teufelsbraten» Martha Musil, die nicht von der Seite ihres Gatten weichen wollte. Dem Kollegen Franz Blei fiel die athletische Figur des «Törleß»–Autors auf. Soma Morgenstern wurde Zeuge einer kuriosen Café–Zusammenkunft mit Joseph Roth. Der Lektor Moritz Heimann berichtet von Musils «unnachgiebigem und diamanthartem» Talent, Carl Jacob Burckhardt von den Mühen, Musil eine Schweizer Aufenthaltsgenehmigung zu verschaffen. Der junge Fritz Wotruba spricht von der «Mauer aus Eis», die den verarmten Autor im Exil umgab, Ignazio Silone von Musils politischer Ambivalenz.

Zusammengestellt und zum Teils erstmals aus seinen persönlichen Archiven hervorgeholt hat diesen Band Karl Corino, der «größte noch lebende Musil–Experte» (Neue Zürcher Zeitung). Seit vierzig Jahren publiziert er zu Musil, zuletzt eine monumentale Biographie (2003), über die die Weltwoche schrieb: «Beeindruckenderes hat die biographische Recherche in den letzten Jahrzehnten nicht geleistet.»

«Keiner weiß mehr über Robert Musil als Karl Corino. [Sein Musil-Werk] wird nun ergänzt durch einen gehaltvollen, akribisch edierten und reich illustrierten Quellenband. […] Musil tritt uns als ungemein komplexe Persönlichkeit entgegen: als leidenschaftlicher Autor, der doch nicht gern schrieb, als Polemiker und Causeur, als hilfsbedürftiger und undankbarer Mensch, als schwerkranker Mann von eiserner Disziplin. Fazit: Corinos Buch ist eine unerschöpfliche Fundgrube.» NZZ am Sonntag

«Dieser Band ist für Musil-Anfänger ebenso wie für Musil-Anhänger eine Schatztruhe. Denn die darin versammelten Erinnerungen an Robert Musil eignen sich ebenso zum Einstieg in den Musil-Kosmos wie zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Griesgram Robert Musil.»
Glanz und Elend