Nur die Knochen bitte

Nur die Knochen bitte

Eine Übergabe

 

112 Seiten
400 Illustrationen

14 x 19,5 cm

Halbleinen, Fadenbindung

ISBN 978-3-03850-016-2

CHF 22.00
EUR 22.00

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Es ist die Sehnsucht vieler: eine Auszeit geschenkt zu erhalten, Ruhe zu finden, Inventur zu machen. Genau dies ist das Thema von Kerstin Kempkers neuem Buch. Auch wenn die Losung lautet: „Wer Ich sagt, ist tot“, ist es ein sehr persönlicher Text. Ein Künstlerhaus in der Pfalz. Das alte Mädchen trifft im Vorfrühling dort ein - eine Städterin, die nun auf eine ruhige ländliche Szenerie hinausblickt: Rebhänge, noch unbegrünt, Hügelzüge am Horizont, ein mit sich selbst sprechender und tanzender Busch. Das Leben hat ein anderes Tempo; wenn sich etwas ereignet, wird es nicht sofort wieder verschluckt vom permanenten Wechsel der Geschehnisse. Was sie sieht und hört, ruft Erinnerungen wach, löst Bilder aus und ein Gefühl für die Dinge. «Das große Loslassen, da liegt es, die wenigen Gewissheiten legt sie dazu, gibt alles auf. Diese seltsame Sicherheit, trotzdem nicht verloren zu sein.» Andenken und Assoziationen steigen auf, ordnen sich neu und folgen ihrer eigenen Spur. Dinge stemmen sich gegen das Vergessen. Dazu die Eindrücke, Lichtspiele, Objekte, Gerüche der neuen Umgebung, die Erinnerungen an frühere Veränderungen, Umzüge, Neuanfänge. «Schnipsel einsammeln», «Scherben zusammenkehren». Die besenreine Übergabe als Utopie. «Und nur die Knochen bitte. Wer will schon Fleisch.» Paula Kempker, Illustratorin und Tochter der Autorin, begleitet und knüpft den Text neu in vierhundert schlüssig einander folgenden Piktogrammen, den Bausteinen dieses Lebens: Hand und Fuß, Baum und Busch, Tür und Fenster, Wasser und Schnee - das Genom der Erinnerung: zart, liebevoll und heiter. Ein wunderbar poetisches Buch in Wort und Bild.