Lesungen

Am Freitag, den 25. September verwandelt sich das Weinsberger Tagungs- und Bio-Hotel Rappenhof in die Île-de-France. Ein französisches Feinschmeckermenue, prickelnder Champagner, Literatur aus Paris und charmante Klängen aus dem Land, in dem bekanntlich die Götter wohnen, erwarten die Gäste.

Um 18.00 Uhr serviert die Rappenhofküche unter chef de cuisine Thomas Handfest ein französisches Menu mit drei Gängen. Ab 20.00 geht es weiter zur Lesung «Die Hessels. Drei Deutsche in Paris». Nach einem Glas Champagner und musikalischer Einstimmung liest  Julia Knapp (Verlag NIMBUS. Kunst und Bücher) unterhaltsame Passagen aus Helen Hessels Feuilletons «Ich schreibe aus Paris. Über die Mode, das Leben und die Liebe». Bernhard Echte, Verleger bei NIMBUS spricht über die Familie Hessel: den Schriftsteller Franz Hessel, dessen verhängnisvollen besten Freund Henri-Pierre-Roché, den Sohn Stéphane Hessel, der als Résistance-Mitglied das Konzentrationslager überlebte und ein entschlossener Verfechter der Menschenrechte wurde, und natürlich über die leidenschaftlichen und emanzipierten Helen Hessel, Ehefrau von Franz und Geliebte von Henri-Pierre, die man aus Truffauts Kultufilm «Jules et Jim» unter dem Namen Kate kennt. Doch Helen Hessel war weit mehr als nur eine Figur in der Phantasie Dritter: Sie war Autorin. Zwischen 1921 und 1938 publizierte sie als Korrespondentin in Paris zahlreiche Artikel in deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Ihre Texte vermitteln ein wunderbares Bild vom Pariser Leben, vor allem aus der Welt der Mode. Markus Kiesel und Detlev Mischke begleiten die Lesung mit Musik an Akkordeon und Klarinette.

Das Feinschmeckermenue und die musikalische Lesung können getrennt voneinander besucht werden. Für beide Veranstaltungsteile (Menu à 42 EUR, Lesung mit Champagnerbegrüßung à 21 EUR) ist eine Reservierung erforderlich: telefonisch unter 07134-5190 bwz. per E-Mail an rezeption@rappenhof.de.

Modebegeisterte Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, festlich gekleidet an der «Pariser Nacht» teilzunehmen; es besteht jedoch keine Kleiderordnung.

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Commis, Dichter, Patient. Robert Walser in Augenzeugenberichten

Bernhard Echte stellt die Neuerscheinung "Erinnerungen an Robert Walser" vor, die erstmals alle authentischen Zeugnisse und Dokumente zum rätselhaften Leben dieses Dichters vorlegt, inklusive die Akten aus seiner langjährigen Psychiatrie-Zeit. Julia Knapp wird Passagen aus dem umfangreichen Kompendium rezitieren.

Als «verwildertes literarisches Grab» hat Martin Walser seinen Namensvetter Robert einst bezeichnet. Es schien, als habe die Zeit fast alle Spuren dieses Leben ausgelöscht. Am Rande der Gesellschaft war diese Dichterexistenz über weite Strecken verlaufen; in den Erinnerungen der Zeitgenossen kam sie kaum vor. Und am Ende stand das Verstummen und Verschwinden in der Psychiatrie – verstörendes Symbol und glühendes Rätsel zugleich. 50 Jahre sind seit Martin Walsers Diktum inzwischen vergangen. Das Geheimnis jenes Dichterlebens hat seitdem die Energie zahlreicher Forscher mobilisiert, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Von Robert Walsers früher Jugend bis in die Klinikjahre hinein konnten Quellen aufgefunden werden, die heute ein facettenreiches Mosaik seines Lebens ergeben. Diese Dokumente werden hier erstmals vollständig wiedergegeben, darunter auch die psychiatrischen Akten, die bis heute Gegenstand der Spekulation sind.

Mit anschliessendem Apero.

Unkostenbeitrag für Lesung und Apero: 5 CHF

Beschränkte Platzzahl, die Anmeldung ist erforderlich. Der Eintritt in Höhe von 5 CHF ist mit Bucheinkäufen verrechenbar.

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Die Bilder des österreichischen Fotografen Erich Lessing gingen um die Welt. Sein legendäres Foto anlässlich des österreichischen Staatsvertrages mit Leopold Figl und den alliierten Außenministern auf dem Balkon des Belvedere wurde zu einer Ikone des neuen Österreich. Erich Lessing erlebte als jüdisches Kind die Verfolgung und Deportation seiner Familie aus Wien, ihm selbst gelangte die Flucht nach Palästina. Sein Hobby aus der Jugendzeit wurde zu seinem Beruf. Er begann als Fotograf zu arbeiten, und nach seiner Rückkehr nach Österreich wurde er 1947  Fotoreporter bei Associated Press, Mitglied bei Magnum Photos und 1956 zum fotografischen Chronisten des ungarischen Volksaufstandes. Seine Bilder der israelischen Landschaft, die er über viele Jahre hinweg dokumentierte, versetzen den Betrachter in biblische Szenerien.

Zum Schwerpunkt 1945/2015, den das Jüdische Museum Wien mit der Ausstellungschiene „Wien und die Welt nach 1945“ begeht, hat Hannah Lessing, Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds, eine sehr persönliche Auswahl von Bildern ihres Vaters getroffen und zeigt im Museum Judenplatz einen spannenden Querschnitt aus den wichtigsten Aspekten des Oeuvres von Erich Lessing. Dieser umfasst nicht nur seine zeithistorischen Bildreportagen, die prachtvolle Idylle israelischer Landschaften, sondern auch zeithistorische Rückblicke auf das Lebensgefühl der österreichischen und europäischen Nachkriegszeit. Lessing zeigt Lessing bietet einen sehr privaten Einblick in die Arbeit des großen österreichischen Fotografen, von seinen politischen Dokumentarfotos bis zu den Girls of the Sixties. Kuratorin: Danielle Spera.

Die Ausstellung ist bis zum 6. September 2015 von Sonntag bis Donnerstag zwischen 10 und 18 Uhr, sowie an den Freitagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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Eintritt

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