Lesungen

Die Entwicklung der Bildhauerei in der Moderne ist bis heute ein vernachlässigter Bereich der Kunstgeschichte. Lange Zeit war die Plastik weit gehend durch Aufträge bestimmt: für Denkmäler, Gebäudeschmuck oder die eherne Verewigung bedeutender Persönlichkeiten. Die Emanzipierung von den Vorgaben der Auftraggeber war anspruchsvoll, da der materielle Aufwand zur Herstellung von Bronzen oder Steinskulpturen deutlich höher liegt als bei Gemälden oder Graphiken.
Alfred Flechtheim (1878-1937) war ein Pionier, der die moderne Plastik besonders gefördert hat. Um 1910 erwarb er bereits kubistische Skulpturen von Picasso und gehörte zu den Entdeckern von Lehmbruck. Nach der Etablierung seiner Galerien in Düsseldorf (1913) und Berlin (1921) wurde er für junge Bildhauer wie Rudolf Belling, Renée Sintenis, Ernesto de Fiori, Moissey Kogan, Hermann Haller, Arno Breker oder G. H. Wolff zu einer wesentlichen Vermittlerfigur. Ergänzt wurde sein Programm durch spektakuläre Ausstellungen von Degas, Maillol, Laurens, Manolo, Minne, Barlach, Kolbe und anderen. So kann über Alfred Flechtheims Aktivitäten die Geschichte der Plastik auf ihrem Weg in die Moderne auf faszinierende Weise nachgezeichnet werden.
Der Herausgeber Ottfried Dascher schloss mit seinem 2017 erschienen Buch «Sprung in den Raum», für das er namhafte Beiträger gewinnen konnte, an seine erfolgreiche Flechtheim-Biographie an, die 2011 unter dem Titel «Es ist was Wahnsinniges mit der Kunst» bei NIMBUS erschienen ist. 
Ottfried Dascher wird am Montag, den 22. Januar um 19 Uhr im Plenarsaal des Landeshauses in Münster, Freiherr-vom-Stein-Platz 1, über Alfred Flechtheim und seine Skulpturensammlung sprechen. Der Eintritt ist frei. 

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Albert M. Debrunner legte 2017 die erste Biographie über die Jahrhundertgestalt Hermann Kesten (1900-1996) vor. 

"Es ist ein Glücksfall, dass Albert M. Debrunner die Biographie von Hermann Kesten wie einen Spiegel auf das vergangene Jahrhundert gerichtet hat. Je mehr man von Kesten erfährt, desto mehr spürt man den Puls seiner Zeit." Stephan Wehowsky, Journal 21
"Diese Biografie über Hermann Kesten war überfällig" Manfred Hammes, Badische Zeitung

"Umso verdienstvoller ist es, dass mit Albert M. Debrunners akribisch recherchierter und sich wie ein Roman lesender Biographie jetzt eine erste umfassende Beschreibung von Kestens Leben und Werk vorliegt, an der sich zukünftige Arbeiten zu messen haben." Mattias Iven, Das Blättchen

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Assoziationen zu Giovanni Orelli, Catherine Colomb, Novalis und Kleist, eine Hommage an das Kino, die Fahrt über eine Serpentinenstrasse im Tessin oder die plötzliche Erinnerung an die erste selbstgekaufte Schallplatte: «Das Klavier auf dem Schillerstein» (Nimbus Verlag 2017) versammelt Prosastücke, die aus unterschiedlichsten Anlässen entstanden sind. In kleinen Erinnerungsfetzen, in alltäglichen Dingen und Begegnungen findet Gertrud Leutenegger unvermutete Residuen der Poesie. Virtuos und funkelnd verbindet sie eigene Erfahrungen mit literarischen Lektüren. Und aus allen Texten schimmert leise und behutsam das Wissen um die Flüchtigkeit der Dinge, und darum, wie nahe Glück und Schrecken beieinanderliegen können.

Weitere Informationen siehe hier. 

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Buchvorstellung und Signierstunde
Michael Ruetz ist im Gespräch mit Christoph Stölzl. Sie stellen ihr neues Buch Gegenwind. Facing the Sixties mit Fotos von Michael Ruetz und Texten von Christoph Stölzl vor. 

1968: Viele der Fotos, die das kollektive Bildgedächtnis über diese Zeit ausmachen, stammen von Michael Ruetz: Rudi Dutschke am Mikrofon, die Demonstrationen nach Benno Ohnesorgs Tod, Gudrun Ensslin mit Kinderwagen und Protestplakaten. Es sind Bilder, die jeder kennt. 50 Jahre später hat sich Ruetz die Frage gestellt: Habe ich eigentlich wirklich gesehen, was ich damals fotografierte? Und sind die bekannten Aufnahmen auch die wesentlichen? Nun hat er in seinen Fotografien die Gesichter der Menschen von damals gesucht, um sie in ihrer Individualität zu bewahren. Detailansichten, Blow-ups der von ihm gewählten Ausschnitte lassen die Bilder in einer neuen Lesart erscheinen. Was in den groß gezeigten Gesichtern der Zuschauer, der Mitläufer, der Mitdenker, der Streikenden, Kämpfenden in den 1960er-Jahren geschrieben steht, deutet sich der heutige Betrachter am besten selbst.
Michael Ruetz: Gegenwind. Facing the Sixties. Mit Texten von Michel Ruetz und Christoph Stölzl. 

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Albert M. Debrunner stellt im «bebilderten» Gespräch mit Martina Kuoni seine neu erschienene Biographie über Hermann Kesten vor: «Zuhause im 20. Jahrhundert» Hermann Kesten.

Hermann Kesten (1900-1996) ist eine Jahrhundertgestalt. Kindheit und Jugend verbrachte er in Nürnberg, 1927 ging er als Cheflektor zum Verlag Kiepenheuer nach Berlin, 1933 ins Exil nach Paris. 1940 gelang ihm die Flucht aus dem französischen Exil in die USA. Dort rettete er bis zum Kriegsende, zusammen mit Thomas Mann, vom Nazi-Regime verfolgte Schriftsteller. Nach dem Krieg trug er wesentlich zu den Debatten der jungen Bundesrepublik bei.
Hermann Kesten verfasste zahlreiche Romane und Erzählungen, als Essayist machte er sich vor allem nach 1945 einen Namen. Unvergessen sind seine Portraits zahlreicher berühmter Kollegen, die unter dem Titel «Meine Freunde die Poeten» mehrfach aufgelegt wurden. Kestens Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt, neben Thomas Mann und Lion Feuchtwanger gehört er zu dem meist gelesenen deutschen Schriftstellern in den USA.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Kesten in einem jüdischen Altersheim in Riehen bei Basel, wo Albert M. Debrunner ihn noch persönlich kennenlernen konnte. Nach über 25 Jahren hat er sich entschlossen, sein Wissen über den Autor der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche Veröffentlichungen über Hermann Kesten sind bereits erschienen, aber bislang fehlte eine zusammenhängende Darstellung seines Lebens. Diese Lücke hat Debrunner nun mit der vorliegenden Biographie geschlossen. Sie liest sich spannend wie ein Roman. 

Albert M. Debrunner, geboren 1964, ist Gymnasiallehrer. Er studierte Englisch, Deutsch und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über den Schweizer Aufklärer Johann Jakob Bodmer. Von 2006 bis 2014 war er Präsident der Allgemeinen Lesegesellschaft Basel. Seit 2010 ist er Stiftungsrat der dortigen Hebelstiftung. Er publizierte verschiedene Bücher, unter anderem «Freunde, es war eine elende Zeit! René Schickele in der Schweiz 1915-1919» (2004), «Literaturführer Thurgau» (2008), «Literarische Spaziergänge durch Basel» (2011), sowie zahlreiche Artikel zu literaturhistorischen Themen. In den neunziger Jahren ist er Hermann Kesten noch persönlich begegnet. Albert M. Debrunner lebt in Basel.
Martina Kuoni gründete 2004 Literaturspur. Aufgewachsen in Chur, studierte sie in Genf, Göttingen und Basel Germanistik und Romanistik. Sie unterrichtete an Gymnasien und arbeitete viele Jahre in der Verlagsbranche in Publikums- und Fachverlagen sowie bei einer Luzerner Agentur für Verlags-PR. Seit 2010 ist sie freischaffend als Veranstalterin, Moderatorin und Literaturvermittlerin tätig. Sie liest, läuft und schreibt.

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Gertrud Leutenegger liest aus ihrer Prosasammlung "Das Klavier auf dem Schillerstein". Obschon die Lesung im Rahmen eines Kurses an der Volkshochschule Zürich stattfindet, können Einzelkarten an der Abendkasse erworben werden.
Gertrud Leutenegger gehört zu den prägnanten Figuren der Schweizer Literatur. Immer wieder erzählt sie vom Unterwegssein und den Grenzsituationen des Ichs. Die Autorin liest aus ihrem eben erschienen Essayband „Das Klavier auf dem Schillerstein“ (2017) sowie aus dem letzten Roman „Panischer Frühling“ (2014) – beides Werke, in denen sie Lebens- und Seelenlandschaften beleuchtet.

Mehr Informationen hier.

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Aus der Reihe "Verleger zu Gast in der Buchhandlung"

In der reonommierten Buchhandlung "Zum Wetzstein" in Freiburg im Breisgau wird ein Abend bei Brot und Wein im Gespräch mit dem Verleger des NIMBUS Verlages, dem großen Robert-Walser-Experten und Kunstkenner Bernhard Echte veranstaltet.
Herr Echte stellt uns seinen kleinen und feinen Verlag mit besonderen Büchern vor, unterstützt von seiner Mitarbeiterin Julia Knapp. 

Karten in der Buchhandlung erhältlich. Wegen der begrenzten Platzzahl bitten die Veranstalter um verbindliche Anmeldung im Laden oder telefonisch unter 0049 761 33999.

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Die Jahre 1910 bis 1914 gelten als die glanzvollste Zeit der modernen Kunst in Berlin. Der Kunstsalon Cassirer erfährt breite Anerkennung; Van Gogh, Cézanne und Munch werden zu richtungsweisenden Leitfiguren der jungen Künstlergeneration. Cassirer stellt sie aus und pflegt den Kontakt. Am 14. November wird Bernhard Echte, Herausgeber der in der Kunstwelt einmaligen Dokumentation über den Kunstsalon Cassirer, die neuen Bände im Vortragssaal des Staatsarchiv Frauenfeld um 20 Uhr vorstellen. Er schildert darin die einzigartige kulturelle Hochblüte vor dem 1. Weltkrieg und geht der Frage nach, wie es dennoch zur Katastrophe des Krieges kommen konnte. Eintritt 10 CHF. Die Veranstaltung wird realisiert vom m Bücherladen Marianne Sax in Frauenfeld statt, Tickets können auch im Laden erworben werden, telefonische Reservierunge werden unter 052 721 66 77 entgegen genommen.

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Im 25. Jahr der Wiedervereinigung hat sich der renommierte Bildjournalist Dirk Gebhardt aufgemacht, um mit eigenen Augen und Ohren zu erkunden, wie sich der Alltag in Deutschland konkret abspielt. Eine Wanderung vom westlichsten zum östlichsten Punkt Deutschlands, auf der Suche nach Antworten auf die Frage: „Wie leben die Deutschen?“ In elf Etappen wanderte er von Isenbruch im Westen nach Zentendorf im Osten, durchquerte Dörfer, Kleinstädte, Zentren und die weiten Landstriche dazwischen. Seine Devise dabei war, alle ernst zu nehmen, die ihm dabei über den Weg liefen, seien es Mönche im Kloster, Förster, Heimatforscher, Landärzte, Karnevalisten, Ziegenhirten, Dropouts, Bürgermeister, Künstler, Industriemitarbeiterinnen, Flüchtlinge oder Landwirte. 

Entstanden ist so eine „Sozial“-Reportage über die Conditio Humana der Deutschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in 191 Fotos. So spontan, wie Dirk Gebhardt mit den Menschen ins Gespräch kam, so intensiv sind zugleich die Texte und Bilder, mit denen er ihre Welt festhielt. 

In seinem Vortrag stellt Dirk Gebhardt diesen Fotoband jenseits aller Klischees vor, berichtet von seiner ungewöhnlichen Reise und diskutiert mit uns seine Sicht zur „Lage unserer Nation“.

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Monatlich präsentiert die Germanistin und Literaturvermittlerin Martina Kuoni (Literaturspur) mittags jeweils kurzweilige und schmackhafte Literaturhäppchen im 3. OG der Bibliothek Schmiedenhof. Hermann Kesten (1900–1996) gehört zu den grossen Persönlichkeiten der deutschen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Unvergessen sind seine Porträts berühmter Kollegen, die unter dem Titel "Meine Freunde die Poeten" erschienen. Die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte Kesten in Basel. Martina Kuoni unterhält sich mit dem Basler Gymnasiallehrer Albert M. Debrunner, der sich seit mehr als 25 Jahre mit Kesten beschäftigt. Seine Biographie über Hermann Kesten erschien dieses Jahr bei Nimbus. 

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